Mastodon: Tröööten statt Zwitschern oder Posten

Mastodon: Tröööten statt Zwitschern oder Posten

24.03.2020 | 18:45 Uhr

Mastodon-Instanz aipi.social

Mastodon ist eine Plattform zum Veröffentlichen von kurzen Nachrichten und Informationen. Diese können von anderen Benutzern gelesen oder geteilt werden. Das Prinzip ähnelt dem von Twitter oder Facebook.

Der Unterschied ist aber deutlich: Bei Facebook und Twitter wird jede Nachricht, jeder Klick von den Anbietern ausgewertet. So werden Profile erstellt, um den Benutzern zum Beispiel gezielte Werbung anzeigen zu können. Mastodon arbeitet ganz ohne diese Algorithmen und Werbungeinblendungen.

Mastodon wurde bereits 2016 in Deutschland entwickelt. Basis des Netzwerks sind die so genannten Instanzen, die auf individuellen Servern installiert sind. Diese kann man grob mit E-Mail-Anbietern vergleichen. Denn jede Instanz nutzt wie ein E-Mail-Provider eine eigene Domain. Und ein Austausch unter den einzelnen Instanzen ist möglich. So können Benutzer der Instanzen mastodonten.de und und aipi.social ohne Probleme miteinander kommunizieren.

Adressen

Je nach Instanz d.h. Anbieter ist eine Registrierung nur für bestimmte Benutzer oder für jeden möglich. Jeder Benutzer bekommt einen eindeutigen Namen bei seiner Instanz, ähnlich der E-Mail-Adresse. Der Admin-Account von aipi lautet beispielsweise @admin@aipi.social, die Profil-Seite mit den Nachrichten ist unter https://aipi.social/@admin erreichbar.

Um einem Benutzer zu schreiben, braucht man nur die Adresse - egal bei welcher Instanz man selber registriert ist.

Tröts

Bei Mastodon zwitschert kein Vogel, das Mastodon trötet. Entsprechend spricht man bei den Nachrichten von einem Tröt oder auf Englisch Toot. Ein Tröt kann bis zu 500 Zeichen enthalten. Bilder, Videos, Links und Hashtags lassen sich genauso einfügen wie Markierungen (Erwähnungen) von anderen Mastodon-Benutzern.

Tröts können dabei für alle öffentlich (das ist der Standard), öffentlich für alle Mastodon-Benutzer, öffentlich für alle Follower oder persönlich (Direktnachrichten) sein. Ein direktes Antworten ist entsprechend genauso möglich.

Favoriten und Teilen

Jeder Benutzer kann einen Tröt mit einem Stern als Favorit markieren. Dies ist wie bei Facebook der Like-Button bzw. bei Twitter das Herz.

Auch das Teilen (bei Twitter retweeten) ist möglich. Allerdings lässt sich dabei im Gegensatz zu Twitter und Facebook keine zusätzlichen Text ergänzen. Dies soll verhindern, dass die Original-Nachricht in einem falschen Kontext angezeigt wird.

Zeitleiste

Alle Nachrichten von den Personen, die Du abonniert hast, werden in Zeitleisten angezeigt. Diese Abfolge der Nachrichten wird dabei nicht durch einen geheimen Algorithmus wie bei Facebook definiert, sondern erfolgt chronologisch. Es gibt keine Werbung und somit auch keine Nachrichten, die unter Umständen nicht als solche zu erkennen sind. Die Zeitleisten gliedern sich nach lokalen Nachrichten und Informationen von anderen Instanzen.

Software

Am einfachsten ist Mastodon natürlich im Browser nutzbar. Doch auf Smartphone und Tablett bieten sich eigene Apps an, die den Benutzer bei neuen Nachrichten direkt informieren.

Mastodon-Instanzen zum Stöbern

Generelle Informtionen zu dem sozialen Netzwerk finden sich zudem hier: https://joinmastodon.org.

Neben den öffentlichen Instanzen gibt es auch vollständig private, die nicht mit anderen vernetzt sind. Diese kommen beispielsweise als Soziales Netzwerk in Unternehmen zum Einsatz.

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